Dienstag, 4. November 2014

Spiel-Ideen für die Sprachförderung

Die Welt ist voller Buchstaben. Hier erfahren sie, wie Sie daraus ein paar lustige Spiele mit Ihren Kindern kreieren können, sog. Sprachspiele.Schrift begegnet den Kindern beinahe überall: beim Einkaufen, auf dem Joghurtbecher am Frühstückstisch, auf den Straßenschildern und Reklameflächen, in den Bilderbüchern, in Zeitschriften und im Fernsehen. Kinder sehen, dass Eltern E-Mails schreiben oder notieren, was eingekauft werden muss. Neben den alltäglichen Gelegenheiten, bei denen man immer wieder einfach den Straßennamen, die Beschriftung der Milchtüte, den Einkaufszettel oder die Öffnungszeiten des Schwimmbads bewusst vorliest, gibt es viele Sprach- und Wortspiele, die das Sprachgefühl stärken und somit Basis fürs Lesen- und Schreibenlernen sind. Hier einige Beispiele: 

Ich sehe was mit P: Wichtig! Die Buchstaben dürfen nicht mit ihrem Namen, also ce für c oder em für m, genannt, sondern tatsächlich nur als Laut gesprochen werden. Der Mitspieler, der den gesuchten Gegenstand errät, darf die nächste Frage stellen, und so weiter. Ein bisschen schwieriger wird das Spiel, wenn man die Gegenstände nicht nach ihren Anfangs-, sondern nach den Schlusslauten aussucht.

Virtuelle Reise nach Hause: Gespielt werden kann beinahe überall, zum Beispiel im Auto. Die Frage lautet: „Was befindet sich zu Hause in der Küche, das mit A anfängt?“ Dann geht es weiter mit B und so fort. Auf diesem virtuellen Spaziergang durch die gesamte Wohnung kann jeder Mitspieler Pluspunkte sammeln: einen nämlich pro gefundenen Gegenstand. Den bekommt derjenige, der als Erster einen Gegenstand mit dem gesuchten Buchstaben nennen kann. Eine Variante dieses Spiels, bei dem das genaue Beobachten und das Kurzzeitgedächtnis gefragt sind: Einer macht die Augen zu, die anderen fragen zum Beispiel: „Trägt Mama heute eine Kette?“,  „Welche Farbe hat Lisas T-Shirt?“ oder „Ist Papas Hose schwarz?“

 Detektivspiel: Ein Spieler verlässt den Raum. Jetzt müssen ihn die übrigen Mitspieler beschreiben. Der Reihe nach nennt jedes Kind ein Kleidungsstück, Schmuck etc.: rotgestreifte Socken, blauer Pullover, grüne Hose, eine Uhr mit einem bunten Armband ... Wichtig ist, dass die Gegenstände genau beschrieben werden, also nicht nur „Pullover“, sondern „blauer Pullover“ oder „silberne Kette“ und so weiter. Der Spielleiter trägt alle diese Beschreibungen in einer Tabelle mit den Spielernamen ein. Für jede richtige Beschreibung gibt es einen Punkt. Der Spieler mit den meisten Punkten bekommt das „Detektivdiplom“. Eine Variante für ältere Kinder, mit der die phonologische Bewusstheit wunderbar trainiert werden kann: Die Beschreibungen der Spieler dürfen nur mit einem bestimmten Buchstaben oder Anlaut beginnen, etwa mit „G“ oder „Sch“. Beispiel: „ganz neue Jacke“, „schmutzig-braune Schuhe“ und so weiter.

Drei Elemente: Ein Spieler nennt eines der Elemente Erde, Luft oder Wasser. Die Spielvariante für jüngere Kinder: Wer als Erster ein Tier nennt, das in diesem Element lebt, darf die nächste Aufgabe stellen. Bei Wasser also „Fisch“ oder auch genauer „Forelle“. Bei Luft „Vogel“ oder „Schwalbe“. Für ältere Kinder eignet sich diese Variante: Nicht bloß das Element wird festgelegt, sondern auch der Anfangsbuchstabe des Tieres. Also etwa: „Suche ein Tier, das im Wasser lebt und mit W beginnt.”

Kim-Spiel: Legen Sie etwa zehn Gegenstände auf den Tisch, zum Beispiel Kugelschreiber, Buch, Brief, Tasse, Wollknäuel, Lineal usw. Ihr Kind kann sich die Gegenstände eine Minute lang ansehen, dann werden diese mit einem Tuch abgedeckt. Jetzt zählt es aus der Erinnerung so viele Gegenstände wie möglich auf. Die können auch noch genau beschrieben werden: der blaue Kugelschreiber, die bunte Tasse oder das dicke Buch. Jetzt geschieht das Ganze umgekehrt: Ihr Kind wählt zehn Gegenstände aus, deckt sie zu und Sie dürfen zeigen, wie viele Sie sich davon merken konnten. Dieses Spiel lässt sich sowohl mit mehreren Spielern als auch zu zweit spielen. Die einfachere Version (zum Beispiel fürs Wartezimmer): Schlagen Sie in einem Bilderbuch oder einer Zeitschrift eine Seite mit möglichst vielen abgebildeten Gegenständen auf. Gucken Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind das Bild etwa eine Minute lang an, schließen Sie Buch oder Zeitschrift. Wer von Ihnen kann jetzt die meisten der abgebildeten Gegenstände nennen? 

Kofferpacken: Ein Mitspieler beginnt und sagt zum Beispiel: „Ich packe meinen Koffer und nehme meine Ringelsocken mit.“ Schon ist der nächste an der Reihe, wiederholt das Mitgenommene seines Vorgängers und fügt selbst noch einen Gegenstand hinzu. Das kann dann beim fünften Mitspieler so klingen: „Ich packe meinen Koffer und nehme meine Ringelsocken, mein Kuscheltier, eine Taschenlampe, ein Käsebrötchen und meine Puppe mit.“ Wer die Gegenstände in der richtigen Reihenfolge als letzter Spieler korrekt aufsagen kann, gewinnt. 

Quelle: Duden Elternratgeber Sprache- und Leseförderung. 48 Seiten. Download unter www.duden.de/schule 


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